Beschreibung

Die Christengemeinschaft entstand aus der Begegnung des evangelischen Theologen Friedrich Rittelmeyer mit dem Gründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner. Sie stellt den Versuch dar, für die Lehren der Anthroposophie einen christlichen Kultus zu entwickeln. Rudolf Steiner schrieb die Ritualtexte für die Christengemeinschaft. Dadurch ist sie inhaltlich sehr stark mit der Anthroposophie verwoben. Organisatorisch ist die Christengemeinschaft aber von der Anthroposophischen Gesellschaft unabhängig. Taufen werden in der Gemeinschaft im Wasser, Salz und Asche durchgeführt. Sie gilt als die Herstellung eines leiblichen, seelischen und geistigen Gleichgewichts. Als wichtigste Kulthandlung gilt die Menschenweihehandlung, welche in Grundzügen dem katholischen Abenmahl ähnelt und täglich vollzogen wird. Steiners entwickelte Zeremonien dürfen nicht verändert werden, sie werden wie die Bibel als göttliche inspiriert angesehen. Mit Lehr- und Glaubensfragen darf von Gemeindeleitern frei umgegangen werden, solange der Kult gewahrt bleibt. Durch Christi Tod am Kreuz ist es nach Lehre der Christengemeinschaft möglich, mit Gott durch materielle sowie geistigen Weiterentwicklung eins zu werden.

Literatur

Handbuch Leipziger Religionen 2009